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Ergebnisse der Umfrage zu den sich ändernden Wetterbedingungen
Ergebnisse der Umfrage
Das Wetter wird extremer – Auswirkungen auf Germersheim
Im Rahmen des Förderprojekts „Erstellung eines Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz für die Stadt Germersheim“ hatten Germersheimer Bürgerinnen und Bürger sowie dort Arbeitende zwischen 17. Juli und 14. August 2025 die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit den extremer werdenden Wetterbedingungen in einer Umfrage zu teilen.
Insgesamt gingen in diesem Zeitraum bei der Stadtverwaltung 192 Umfragebögen ein, davon 110 vollständig ausgefüllte.
Die Ergebnisse der Umfrage wurden am 21. August 2025 auf dem Feierabendmarkt auf dem Paradeplatz präsentiert. Hier gab es auch nochmals die Möglichkeit in einem Workshop, unangenehme und angenehme Orte bei Extremwetter auf einer Karte zu markieren. Die so entstandene Karte der heißen und kühlen Orte in Germersheim sowie eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Umfrage finden Sie nachfolgend in der Bilderleiste. Klicken Sie dazu auf das "+" hinter der jeweiligen Überschrift.
Wir danken allen für ihr konstruktives Mitwirken!
Karte der heißen und kühlen Orte in Germersheim
Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben in einem Workshop auf dem Feierabendmarkt am 21. August 2025 eine Karte der heißen und kühlen Orte in Germersheim erstellt. Grüne Punkte markieren dabei angenehm kühle Orte, die durch große Bäume geprägt sind. Kühle Orte mit Wasserflächen oder angenehm kühle Gebäude sind an den blauen Punkten zu erkennen. Orte, die bei Hitze als unangenehm empfunden werden, sind mit gelben Punkten gekennzeichnet.
Gezeigt ist ein Kartenausschnitt der Innenstadt. Große Bäume sind vor allem im Bereich des Rheins, entlang des Friedhofs und in Parks, wie beispielsweise am Ludwigstor zu finden. Als angenehm kühle Orte wurden ein Bachlauf in der Nähe des Friedhofs sowie das Straßenbaumuseum, das in einem alten Festungsgebäude untergebracht ist, markiert. Die unangenehmen Orte umfassen mehrere Gebäude, Plätze, Bushaltestellen und Spielplätze. Im Bereich des Paradeplatzes wurde die Bedeutung der Rasenfläche als kühlendes Element deutlich.
© Selina KieferDas Wetter wird extremer. Wie sehr sind Sie davon beeinflusst?
Das körperliche Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit wird von drei Vierteln der Befragten durch Hitzewellen als deutlich beeinträchtigt wahrgenommen. Dazu zählen beispielsweise gestörter Schlaf oder Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz.
Etwa die Hälfte der Befragten erlebt ein erhöhtes Gesundheitsrisiko durch Extremwetterereignisse wie Hitzewellen. Beispiele hierfür sind Herzkreislaufprobleme oder Hitzschlag.
Anderweitige Folgen des Klimawandels, wie beispielsweise eine erhöhte Feinstaubbelastung oder Allergene, werden als eine geringe Gesundheitsbelastung von den Befragten angesehen.
Der Großteil der Befragten fühlt sich im Moment nur gering von Schäden an Haus, Wohnung oder Grundstück durch Extremwetterereignisse betroffen.
Mehr als die Hälfte der Befragten empfindet eine Beeinträchtigung der Freizeitaktivitäten, wie beispielsweise Sport oder Spaziergänge, durch Extremwetter.
Die meisten Befragten fühlen sich teilweise in ihrem Urlaubsverhalten durch klimawandelbedingte Wetterveränderungen, wie beispielsweise starke Hitze oder geringerer Schneefall, eingeschränkt.
Welche Änderungen nehmen Sie wahr?
Am häufigsten werden Änderungen der Temperatur wahrgenommen. Dazu zählen neben den allgemein höheren Temperaturen v.a. mehr Hitzetage im Sommer und höhere nächtliche Temperaturen. Aber auch ein Rückgang der besonders kalten Tage und des Schneefalls im Winter ist zu beobachten. Veränderungen in der Niederschlagsverteilung wie häufigere Starkregenereignisse oder mehr Trockenheit und Wassermangel bemerken ebenfalls viele Befragte.
Die Befragten erleben zudem öfters Windstille aber auch öfters stärkeren Wind, v.a. am Abend, eine Zunahme an Pollen und Insekten, auch von neuen und invasiven Arten, eine erhöhte Ozonbelastung, eine Zunahme der Aggressionen in der Bevölkerung, niedrigere Wasserstände von Flüssen und Seen, Trockenheit in den Wäldern und von Dürre geschädigte Pflanzen.
Eine Minderheit der Befragten nimmt keine Veränderungen wahr oder, gegenteilig zum Großteil der Befragten, im Durchschnitt kältere Temperaturen und mehr Regen.
Unangenehme Orte bei Extremwetter
Die blauen Punkte mit den Zahlen zeigen die Anzahl an Befragten, die diese Orte als unangenehme Orte bei Extremwetter markiert haben.
Als besonders unangenehmen empfinden die Befragten die Orte rund um den Luitpoldplatz, die Mittelstraße und die viel besuchten Erholungsgebiete in Parks und am Rhein.
© wer denkt was GmbHDie meisten Befragten nehmen allgemein höhere Temperaturen an den unangenehmen Orten bei Extremwetter wahr. Dazu zählen auch eine Zunahme an (extremen) Hitzetagen im Sommer und höhere nächtliche Temperaturen. Neben der Zunahme der Temperaturen wird eine Zunahme von Trockenheit und Wassermangel am häufigsten erlebt.
Die Befragten bemerkten ebenfalls eine Zunahme von „stehender Hitze“ im Sommer und starke Schwankungen im Wasserstand, die auch Hochwasser umfassen.
Die Befragten nehmen die meisten Veränderungen im öffentlichen Raum wahr. Dazu zählen beispielsweise öffentliche Plätze, Parks und Straßen.
Konkret genannt werden Spielplätze, Freizeit- und Sportgelände, Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs sowie Spazierwege innerhalb der Stadt und im Wald.
Am häufigsten wird an den unangenehmen Orten bei Extremwetter eine Beeinträchtigung des Wohlbefindens und/oder Risiko für die Gesundheit erlebt. Aber auch Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt sind sichtbar.
Insbesondere werden ein starker Rückgang an Insekten, früher Blattabfall sowie geschädigte Bäume, trockene Waldböden und Wiesen, Verwilderung von Grünflächen, Ausbreitung von Neophyten und eine Zunahme der Wildganspopulation bemerkt. Aber auch die Luftverschmutzung und Hitze durch PKWs, Züge und laufende Motoren werden als zunehmend empfunden. Daneben erleben die Befragten eine Zunahme der Flächenversiegelung, erhöhte Heizkosten durch Sturmereignisse, ein Rückstau des Abwassers samt Hausschäden und ein erhöhtes Stresslevel der Menschen, die dadurch unsozialer handeln.
Die Befragten wünschen sich Nachbesserungen in den Bereichen Begrünung allgemein, Fassadenbegrünung, Baumbestand, Schutz der Artenvielfalt, Ausbreitungsstop invasiver Arten, öffentliche Trinkwasserbrunnen, Schutzmöglichkeiten bei Starkregen, Brunnen und Wasserspiele, Entsiegelung, Klimatisierung, Beschattung, bessere Belüftung im öffentlichen Ram sowie verkehrsberuhigten Zonen.
Wohlfühlorte bei Extremwetter
Die gelben Punkte mit den Zahlen zeigen die Anzahl an Befragten, die diese Orte als Wohlfühlorte bei Extremwetter markiert haben.
Als besonders angenehm empfinden die Befragten die Orte am Rheinufer, den Baggerseen und die Wasserfontainen am Luitpoldplatz.
© wer denkt was GmbHAm häufigsten sind an den Wohlfühlorten bei Extremwetter große Bäume vorzufinden, die mit ihrem Schatten den Platz zu einem beliebten Aufenthaltsort machen. Am zweithäufigsten wird das Vorhandensein von großen Wasserflächen, Seen oder Flüssen genannt. An dritter Position stehen Orte im Wald.
Gesondert genannt wurden von den Befragten Bänke, tiefe Lagen in Senken, das Wasserrad an der Queich, die Gastronomie am Rhein mit Beschattung, Sonnenschirme über Bereichen der Außengastronomie, Luftzug durch Kanalwirkung von Flüssen, grüne und schattige Höfe, die Festungsgebäude mit den dicken Wänden und das eigene Zuhause.
Die Befragten sehen Verbesserungspotenzial bei den Rastmöglichkeiten, der Begrünung, Sauberkeit von Plätzen, Klimatisierung einzelner Räume, Entsiegelung von Böden, Lärmschutz, sowie in den Bereichen Gesellschaft und Wassernutzung.
Teilnehmerfeld der Umfrage
Mehr als drei Viertel der Befragten gab an, bereits länger als 10 Jahre in Germersheim zu wohnen oder zu arbeiten.
Etwa ein Viertel aller Befragten ordnet sich jeweils in die Alterskategorie 36-45 Jahre, 46-55 Jahre sowie 56-65 Jahre ein. Gefolgt werden diese durch die 26-35-Jährigen sowie die 66-75-Jährigen, die zusammen ebenfalls circa ein Viertel der Antworten ausmachen.
Etwa ein Drittel alles Befragten gibt an, dass Sie allgemein angestellt oder arbeitend sind. Etwa ein Viertel der Befragten ordnet sich der Kategorie angestellt im öffentlichen Dienst oder verbeamtet zu. Etwas mehr als ein Viertel den beiden Kategorien in Rente oder Pension bzw. gewerbetreibend, selbstständig oder freiberuflich tätig.
Neben den vorgegebenen Kategorien gaben einige Befragte an, in Elternzeit oder in der Zeit zwischen Abitur und Studium zu sein.
Im Hinblick auf die negativen Auswirkungen des Klimawandels sind besonders diejenigen Menschen zu schützen, die sich nur bedingt an die sich ändernden Bedingungen anpassen können. Zu diesen so genannten vulnerablen Gruppen zählen beispielsweise Kinder und ältere Personen, aber auch Personen, die auf das Tragen von Schutzkleidung angewiesen sind. Daher wird im Folgenden abgefragt, ob sich die Teilnehmenden als vulnerable Person hinsichtlich der Klimawandelfolgen sehen. Die Auswertung dieser Frage basiert daher nur auf den Befragten, die sich einer vulnerablen Gruppe zugehörig fühlen. Befragte, die sich in keiner dieser Gruppe sehen, werden für die Auswertung dieser Frage nicht berücksichtigt.
Von den Befragten, die sich einer als vulnerabel geltenden Gruppen zugehörig fühlen, zählt sich fast ein Viertel jeweils zu den chronisch Kranken oder auf Medikamente Angewiesenen. Etwas mehr als ein Viertel ist beruflich einem höheren Risiko ausgesetzt, entweder durch eine hauptsächliche Tätigkeit im Freien oder eine Tätigkeit ohne Möglichkeit, auf das persönliche Wohlbefinden zu achten.
Des Weiteren gaben die Befragten an, sich zur Gruppe der drinnen Arbeitenden, älteren Menschen, Menschen die sportlich im Freien unterwegs sind oder Menschen mit kombinierten Arbeit in und außerhalb von Gebäuden zugehörig zu fühlen.
Die Umfrage wurde von der Stadtverwaltung Germersheim in Zusammenarbeit mit der werdenktwas GmbH durchgeführt. Gefördert wurde sie im Rahmen des Förderprojekts „Erstellung eines Konzepts zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz für die Stadt Germersheim“ durch das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

